Franz Josef Bernert
Fleischhauer. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Franz Josef Bernert wurde am 26.6.1895 in Wien geboren. Er arbeitete als Fleischhauer sowie als Hilfsarbeiter im E-Werk Simmering.
Spender für die "Rote Hilfe"
Franz Josef Bernert spendete für die "Rote Hilfe".
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Franz Josef Bernert wurde am 16. 2. 1944 verhaftet und am 30. 6. 1944 gemeinsam mit Josef Blaschek (Blažek) und Franz Tima (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 30.8.1944 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Urteil
„Obwohl der Angeklagte Bernert nach dem Anschluss auf Grund des großzügigen nationalsozialistischen Wirtschaftsprogramms und der Nachsicht der örtlichen DAF-Walter wieder in seiner früheren Arbeitsstätte mit gutem Lohn eingestellt worden war, hielt er an seiner marxistischen Einstellung fest. Ihm war bekannt, dass sein Arbeitskamerad Johann Habergut im August 1939 wegen kommunistischer Betätigung festgenommen worden war. Dies war für den Angeklagten Bernert der Anlass, eine Betriebszelle der ’Roten Hilfe‘ in dem Elektrizitätswerk zu gründen, für die er mit Erfolg seine vier Arbeitskameraden [Franz] Hörandl, [Alois] Mohr, [Johann] Horak und [Josef] Pfeiffer warb, die ihm seit Jahren als Marxisten bekannt waren.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien